Umstyling-Reportage

DC-Leipzig und Breuninger

Umstyling - DC Leipzig - Breuninger - Marcus Fröhner Photography - 2017

Ein­mal im Leben ein Umstyling von Profis. Diese Art der Grun­derneuerung und Inspi­ra­tion zu sich selb­st ist keine Erfind­ung von Germany´s next Top-Mod­el. Es gibt sie tat­säch­lich und ich muss sagen, live und in Farbe dabei zu sein ist beein­druck­ender, als sich insze­nierte Teenag­er-Tragö­di­en im Fernse­hen anzu­tun. Diese bis dato aufre­gend­ste Reportage in mein­er Arbeit als Fotograf liegt schon einige Monate zurück. Warum ich erst jet­zt damit her­aus rücke? Wenn man von etwas fasziniert ist und es eigentlich am Lieb­sten gle­ich und am Besten Alles zeigen möchte, sollte man als Profi Con­te­nance bewahren kön­nen. Es gilt zu zeigen, was wirk­lich sehenswert. Ger­ade wenn man bei ein­er Fotore­portage zum Teil des Geschehens wird, ver­liert man ohne Abstand auch mal den Überblick. Und 100 Bilder in einem Blog­post von ein und dem sel­ben Motiv gibt es wirk­lich zur Genüge, ich nenne sie gern “Schlafmit­tel”.

Bevor ich zum Punkt komme, muss ich an dieser Stelle nochmal erwäh­nen, dass solche echt­en Reporta­gen viel zu wenig fest­ge­hal­ten wer­den. Die, in meinen Augen, Kün­st­lerin Silke Fox Georgie von DC-Leipzig hat den Schritt in die richtige Rich­tung getan. Sie zeigt was sie kann und gemein­sam und der Unter­stützung von Bre­uninger Leipzig, haben wir daraus eine Geschichte gemacht. Eine Geschichte, die jedem passieren kann und eigentlich min­destens ein­mal im Leben passieren sollte. Diese Foto­sto­ry zeigt die realen Charak­tere, die ungeschmink­te Wahrheit, Kün­stler und Mach­er … sie sind Men­schen, wie Du und ich. Jed­er sollte zeigen, was er  kann und seine Geschicht­en erzählen, egal ob in Wort oder Bild.

Zum Punkt, bevor ich in´s Geschwafel ger­ate. Fünf Kan­di­datin­nen wur­den auser­wählt sich umstylen zu lassen, und zwar von Kopf bis Fuß. Haare, Make­Up und Out­fit soll­ten speziell abges­timmt wer­den um alle Kan­di­datin­nen run­dum zu verwandeln.

Am ersten Abend des Pro­jek­tes, ich nenne es in meinem Bild-Kat­a­log liebevoll “Vorher”, ging es wohl erst ein­mal um eine Bestand­s­analyse und das Grund­styling der Haarpracht. Ihr ken­nt das, GNTM nur ohne Trä­nen. Naja vielle­icht nicht ganz, ich glaube ab und an eine Freuden­träne kullern gese­hen zu haben. In den geschmack­voll klas­sisch ein­gerichteten Räum­lichkeit­en von Silke fühlt man sich auch viel wohler, als in einem Con­tain­er in der Wüste Nevada

Das Team arbeit­et selb­st mit dem Fotografen respek­tvoll und auf per­sön­lich­er Ebene. Hier ist nie­mand Kunde oder Dien­stleis­ter (wie in meinem Fall). Ich war mit­ten­drin und alle hat­ten Spaß. Ja, ich weiß, das klingt alles total über­trieben. Aber ich sage ja, ich bin bei meinen Reporta­gen Teil des Ganzen und wenn mich etwas mit­nimmt, dann lebe ich das auch so und genau so hau ich das am Ende auch wieder raus.

Part Zwei des “Quine-Magis­chen Turniers” fand in den heili­gen Hallen des Bre­uninger-Kaufhaus­es am Leipziger Markt statt. Es war an der Zeit neue Out­fits zu pro­bieren. Nicht ein­fach so, wie man das son­st beim Shop­pen macht. Ich möchte hier zwis­chen Mann und Frau unter­schei­den. Wir Män­ner sind ein­fach­er: “Die Hose schaut gut aus, bitte pack­en sie 5 davon ein.”. Nein, auch hier waren Silkes pro­fes­sionelle Augen im Spiel. Da war ein Konzept in ihrem Kopf und das kon­nte man sehen. Am Ende musste alles passen und ver­dammt gut ausse­hen. Das Umstyling sollte ja auch den Mod­ellen zeigen, was wirk­lich in ihnen steckt, wenn sie sich nur trauen etwas Neues zu probieren.

Und wie das manch­mal so ist, ergibt sich in den aufre­gend­sten Momenten im Leben noch eine Sto­ry, die das Leben rund und bunt macht. Als ich ver­suchte etwas Abstand zu meinem Motiv zu bekom­men (Fotografen mit Fes­t­bren­nweit­en sind ein­fach agiler) stoppte mich im Rück­en ein Tisch mit Krawat­ten. Als ich mich herum drehte, um zu schauen, was so dreist war, mich in mein­er Arbeit zu behin­dern, sah ich einen gut gek­lei­de­ten Mann in den Hal­stüch­ern des geset­zteren Mannes wühlen.

Ich wusste in Bruchteilen ein­er Sekunde, wen ich da vor mir hat­te und sagte ein­fach nur fre­undlich: “Hal­lo”. Zu meinem Erstaunen erwiderte er dies eben­so fre­undlich. Als er aber die Kam­era in meinen Hän­den sah, schien ihn dies dazu zu drän­gen den Tisch zu ver­lassen. Herr Rang­nick hat sich­er viele schlechte Erfahrun­gen mit Men­schen, die Kam­eras in den Hän­den hal­ten, gemacht. Aber ganz ehrlich, als Profi macht man kein Bild von jeman­dem, der dies nicht möchte. Mir trieb es ein­fach nur ein glück­lich­es Lächeln ins Gesicht. Wir sehen uns wieder 😉 . Bilder im Kas­ten, wun­der­voller Auf­trag, Tscha­ka … auf zum drit­ten Teil

Zurück zum Umstyling. Es ist Son­ntag Mor­gen und auf mich wartete ein sieben­stündi­ges Finale. An diesem Tag stand zuerst das Make­Up im Vorder­grund. Anschließend wur­den die Haare per­fekt gestylt. Silkes Team legt hier so lange Hand an, bis das Gesamt­bild stimmt. Dies zu beobacht­en war der krö­nende Abschluss des Pro­jek­tes. Es ist schön zu sehen, dass nicht irgen­det­was gemacht wird, der Kunde wüsste es ja nicht. Nein, hier wird alle Lei­den­schaft in einen Pool gewor­fen und solange gerührt, bis das Ergeb­nis  kristal­lk­lar ist. Ich war “nur” der Fotograf, aber selb­st mich hat die Ver­wand­lung der Damen sehr beein­druckt. Wir wis­sen eben oft gar nicht, was in uns steckt. Das bet­rifft nicht nur das Ausse­hen und das Styling. Zum Glück gibt es für alles Fach­leute … und schön, dass es sie auch noch mit Herzblut gibt.

Und zu guter let­zt will ich nicht mit Ergeb­nis­sen geizen. Ich denke, dass das Umstyling sehr viel bewirkt hat und ich selb­st finde die Ergeb­nisse beein­druck­end. So ist das, wenn man mit Profi´s arbeitet 😉