Cover-Tour

Quintense Band-Fotos

Quintense - Cover-Shooting - Making Of - Marcus Fröhner Photography - 2017

Ein Cov­er-Shoot­ing stand schon ganz lang auf mein­er Liste der Pres­tige-Pro­jek­te und ich strahle inner­lich Euch heute endlich davon bericht­en zu kön­nen. In dieser Nacht war es soweit, die Leipziger A Capel­la-Band Quin­tense veröf­fentlich mit einem Konz­ert ihre erste EP. Das es die erste Scheibe der 5 Musik-Stu­den­ten ist, macht mich noch stolz­er. So kon­nte ich meinen Teil dazu beitra­gen ihnen ein pro­fes­sionelles Ausse­hen zum Start ihrer Kar­riere mit auf den Weg zu geben.

Doch die Geschichte begin­nt in eigentlich in einem kleinen, sil­ber­nen Auto. Am Steuer, Mar­tin. Wir ken­nen uns nun schon eigentlich einige Jahre und seit eini­gen Monat­en ist er mein Male-Mod­el für alle Fälle und ein guter Fre­und. Zum ersten Mal haben wir uns zu Fasz­i­na­tion Musi­cal ken­nen gel­ernt, ich durfte damals die Show auf der See-Bühne Krieb­stein fotografieren.

Musikalischer Roadtripp

Hin­ter mir zwei weit­ere Band­mit­glieder und natür­lich ich, müde und hun­grig auf dem Beifahrersitz. So düsten wir in die große Hans­es­tadt mit H. Eigentlich ist Ham­burg nicht unbe­d­ingt meine Lieblingsstadt, was wohl auch daran liegt, dass das Wet­ter dort irgend­wie nie angenehm ist, wenn ich mal aufkreuze. Das kön­nte aber auch ein­fach nur an der rauen Region liegen. Doch, wie ich schon hier berichtete, kann man immer wieder neue Seit­en ken­nen­ler­nen. Nun kön­nte man sich die Frage stellen, warum eine Leipziger Band mit einem Leipziger Fotografen nach Ham­burg zum Cov­er-Shoot­ing fährt. Ganz ein­fach — Kün­stler sind alles Chaoten und nicht immer sind alle Band­mit­glieder an einem Ort. Doch wenn man etwas will, dann muss man auch ein­fach etwas dafür tun, gemeinsam.

Auch, wenn nur drei von fünf Band­mit­glieder im Auto sitzen, das hält sie nicht davon ab Musik zu machen. Egal ob es ein Lied im Kopf oder eine Inspi­ra­tion im Radio ist. Es wird gesun­gen, die innere Beat­box ange­wor­fen und plöt­zlich bist Du mit­ten in einem kleinen pri­vat­en Konz­ert. Ganz klar, dass sie zusam­men gehören, jed­er ergänzt jeden und auf meinem viel zu engen Platz ist war immer noch genug Platz für Gänse­haut. Wieder ein­er dieser Momente, oder sagen wir lieber viele, die ich nicht mis­sen möchte. Nachts noch schnell zu Hal­loP­iz­za, dann mein aus­gedehn­ter Abend mit zwei “Pri­vat-Kün­stlern” und ein wenig Aufre­gung vor dem Shoot­ing am näch­sten Tag. Check … das ist Aben­teuer und ich bin mir sich­er, sie wer­den größer.

Das Outdoor-Shooting

Ich war schon lange nicht mehr so hell wach vor Son­nenauf­gang, als Mar­tin mich von mein­er AirBnB-Woh­nung abholte. Gemein­sam früh­stück­ten wir noch in voller Runde und dann ging es los. Die Loca­tions für die Out­door-Auf­nah­men wur­den schon vor Tagen fest­gelegt und wider mein­er Erwartun­gen erschien uns Ham­burg Har­burg am Vor­mit­tag doch in voller son­niger Pracht, auch wenn es bit­terkalt war. An dieser Stelle bin ich dann doch immer froh der Mann mit der Kam­era zu sein, denn der darf die Jacke anlassen. Aber sie haben sich alle fünf tapfer geschla­gen und wir hat­ten eine tolle Unterstützung

Das Indoor-Shooting

Nach­dem die Sonne gegen Mit­tag ihr Feld dem Regen räumte fuhr unsere kleine Kolonne durch den Elb­tun­nel nach Altona. Hier hat­te der Pro­duzent Dan noch eine Indoor-Loca­tion für uns aufge­tan. Als ich das Equip­ment in der Kul­tur­w­erk­statt ent­laden hat­te und mir alle Räum­lichkeit­en genauer in Augen­schein nahm, stand nur ein Satz in meinem Kopf: “Das ist mein Stu­dio und ich geh´ hier nicht mehr weg!”. Hier gab es alles, was mein Fotografen­herz begehrte. Alte Wände in unter­schiedlichem Antlitz, boden­tiefe große Fen­ster, alte Sofas, Nis­chen, Licht­tun­nel und Instru­mente. Zwei Eta­gen Foto-Glück und ein Bil­der­ma­ch­er, der gar nicht weiß, wo er anfan­gen soll.

Ja, was soll ich jet­zt noch sagen. Es gibt ab und an diese Tage, an denen man in ein­er Sekunde glaubt, dass es nicht noch bess­er wer­den kann — und dann stellt man fest, irren gehört an dem Tag zu deinen Stärken. Wir arbeit­eten uns gemein­sam durch unter­schiedliche Motive und wur­den dabei gut verköstigt. Spar­tanisch, aber so gehört es sich für ein Aben­teuer. Viele erwarten jet­zt sicher­lich, dass bei so ein­er Loca­tion und allen guten Gegeben­heit­en die Bilder schnell im Kas­ten sind.

Kreative Prozesse

Vielle­icht ist das bei eini­gen auch der Fall, doch Equip­ment muss immer wieder umge­baut und neu ein­gerichtet wer­den und am Ende nehme ich mir auch notwendi­ge Zeit. Ich hat­te fünf junge Kün­stler vor mir, es war ihr und es war mein erstes Band-Shoot­ing. Man redet, man lacht, ab und an wird es auch mal lauter, all das gehört zu einem kreativ­en Schaf­fen­sprozess dazu. Man muss die Umge­bung und die Men­schen auch spüren, man wächst zusam­men und kreiert Motive. Motive, die am Ende wirk­lich die Band zeigt, die vor mir ste­ht, liegt, sitzt … oder wie es dann geschah, ein­fach anfängt Musik zu machen.

Da sitzt man nach ca. fün­fein­halb Stun­den Shoot­ing zu ein­er Ideen-Pause angelehnt an eine gemauerte Säule und plöt­zlich stimmt Mar­tin ein, Carsten begleit­et am Flügel, Jonas macht den Bass und Katrin und Sab­ri­na stim­men ein, als wäre nichts auf dieser Welt so nor­mal, wie zusam­men zu sin­gen. Ich danke Euch für diese Gänse­haut-Momente. Es war das Unglaublich­ste, was ich bei der Arbeit je erlebt habe. Und ich will ver­dammt nochmal mehr davon! Und dann gibt es noch die Momente, da dür­fen Kreativ­en auch mal ein wenig am Rad drehen. Ja … davon gibt es vieeele Bilder, Spaß muss sein

Nach mehr als sieben Stun­den Shoot­ing gab es dann noch eine köstliche Suppe bei Sabrina´s Mum und dann quetscht­en sich fünf vol­lkom­men fer­tige Men­schen wieder in das sil­berne Gefährt, um Rich­tung Leipzig zu reisen. Fer­tig? Denkste, erst wird noch ein wenig gesun­gen und dann geschlafen. Ich habe 5 Fre­unde gefun­den, denen ich Alles Gute in ihrer musikalis­chen Kar­riere wün­sche, sie sind ein Gesamt­paket, das man erlebt haben muss. Ihnen geht es nicht um Geld, sie sind eine A Capel­la-Gruppe, die wirk­lich mit dem Herz dabei sind.

Das Artwork

Bevor ich es vergesse, ich habe let­z­tendlich auch noch das Art­work für Cov­er und Book­let ent­wor­fen, kann ich auch. Das Logo stammt aus der Fed­er von Hein­rich Lischka.

An dieser Stelle möchte ich um Ver­ständ­nis bit­ten, dass ich vor­erst fast nur Bilder hier zeige, die bere­its durch Quin­tense veröf­fentlich wur­den. Unter anderem sind die meis­ten Mak­ing-Of Bilder. Ich wün­schte mir, ich hätte noch einen Assis­ten­ten dabei gehabt, der noch mehr von dieser Geschichte hätte in Bildern fes­thal­ten können.